Abschlussbericht

Am 4. Februar 2019 fand im neuen Gemeindesaal die öffentliche Abschlussveranstaltung zum Thema Bioenergiedorf Hasborn statt.
Hier finden Sie die Abschlusspräsentation dieser Veranstaltung.

 

Hasborn – ein Bioenergiedorf ?

„Ein Bioenergiedorf ist ein Dorf, das einen großen Teil seines Strom- und Wärmebedarfs unter Nutzen überwiegend regional bereitgestellter Biomasse selbst deckt“, so definiert die IZNE (Interdisziplinäre Zentrum für Nachhaltige Entwicklung) ein Bioenergiedorf.

Wie kommt Hasborn dazu?

Bereits seit einiger Zeit macht sich der Gemeinderat Gedanken über die Ersetzung der Heizungsanlage in der Turnhalle. Diese beheizt neben der Turnhalle auch die Grundschule in Hasborn. Es ist bereits jetzt abzusehen, dass diese aufgrund ihres Alters ihre Aufgabe nicht mehr lange erfüllen kann. Nun wird auch das neue Gemeindehaus noch zusätzlich mit der alten Heizung versorgt. Daher muss dringend überlegt werden, wie das Heizungskonzept für Schule, Turnhalle und Gemeindesaal in Zukunft aussehen könnte.
Unabhängig von diesen Überlegungen, startete die Landesregierung im Okt. 2017 die Initiative „Bioenergiedorf“. Die Initiative sieht vor, dass zunächst für die beteiligten Orte ein Konzept (Quartierskonzept) erstellt wird. Ein Quartierskonzept zeigt auf, wie sich ein Ort mit konkreten Maßnahmen zu einem Bioenergiedorf entwickeln kann. Allerdings kostet dieses Konzept etwa 20.000 € Euro. Die interessierten Orte konnten sich bewerben, um einen Zuschuss von 85% der Kosten zu erhalten.
So hat sich auch unsere Gemeinde im Herbst 2017 beworben und im Februar 2018 mit den Dörfern Bergweiler, Binsfeld, Dreis, Klausen und Landscheid den Förderungsbescheid erhalten. Das Quartierskonzept wird aber nicht nur konkrete Vorschläge für ein neues Heizungskonzept liefern, sondern allgemein aufzeigen, wie die Energiebilanz unserer Gemeinde durch eine Reduzierung des Energieverbrauchs und Schaffung alternativer, regenerativer Energiequellen nachhaltig verbessert werden kann.

Wie geht es nun weiter?

Für jedes Bioenergiedorf wird zunächst ein „Quartierskonzept“ erstellt. Dieses Konzept befasst sich im ersten Schritt mit der Bestandsaufnahme der energetischen Situation, wie sie derzeit in der Ortsgemeinde vorhanden ist. Im nächsten Schritt werden Maßnahmen entwickelt, welche zum Ziel haben, die Energieeffizienz zu steigern. Für Hasborn wurde hierzu von der Verbandsgemeide das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) damit beauftragt, solch ein Konzept zu erstellen.

Die Konzepterstellung wird in folgenden Schritten ablaufen:
1. Datenerhebung (Analysieren des IST-Zustandes)
2. Potenzialanalyse
3. Maßnahmenkatalog
4. Machbarkeitsstudie und Wirtschaftlichkeitsberechnung

Steuerungsgespräch

Am Dienstag, den 10.04.2018 startete die Gemeinde Hasborn mit einem ersten Steuerungsgespräch in die Arbeit am KfW-Quartierskonzept. Nach den Begrüßungsworten von Ortsbürgermeister Neumes stellten Herr Dr. Reis und Frau Bätzold vom IfaS (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement, Umwelt-Campus Birkenfeld) das 12-monatige Projekt in einem Vortrag kurz vor. Mit dem Quartierskonzept sollen konkrete Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und CO2-Verminderung in der Gemeinde entwickelt werden. Ebenfalls wurden die ersten Ergebnisse der Datenerhebung vorgestellt und mit dem Gemeinderat diskutiert. Darüber hinaus gibt es bereits konkrete Ansätze, welche im Rahmen des Konzeptes untersucht werden sollen. Hier ist vor allem ein mögliches Nahwärmenetz für die öffentlichen Gebäude und daran anliegenden Privatgebäude zu nennen. Die Wärmeerzeugung könnte vom Forstbetriebshof aus erfolgen. Der Vorteil in der Gemeinde Hasborn ist, dass die öffentlichen Gebäude, wie Grundschule, Turnhalle usw. als größte Energieverbraucher nahe beieinanderliegen. Weiter wurde in den Vordergrund gestellt, dass sich die Untersuchungen nicht auf die öffentlichen Gebäude beschränken. Im Quartierskonzept werden alle Gebäude innerhalb der „Quartiersgrenzen“ in zusammenhängenden Gebäudegruppen- und –komplexen betrachtet werden.
Gerne können interessierte Bürgerinnen und Bürger Teil des Projektes werden und in der Steuerungsgruppe mitarbeiten.

Sanierungsmanager

Seit dem 01.02.2018 sind Tobias Thiel und Christian Stalter als Sanierungsmanager bei der Verbandsgemeinde Wittlich-Land beschäftigt. Die beiden unterstützen und beraten die sechs betroffenen Orte. Sie können aber auch von Privatpersonen zu Energiefragen angesprochen werden.

Veranstaltungen

Für alle Bürger fand am 06.06.2018 um 19:00 Uhr eine öffentliche Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus statt. Bei dieser gut besuchten Veranstaltung wurden die Themen für das weitere Vorgehen festgelegt. Auf großes Interesse stieß dabei das Thema „Nahwärme“. Daher wurde am 19.06.2018 ein Workshop zum Thema Nahwärme durchgeführt.

Bei diesem Workshop wurde darüber informiert, wie das Nahwärmekonzept für Hasborn und für die interessieren Häuser umgesetzt werden könnte. Es wurde erklärt und an Beispielen belegt, dass ein Nahwärmeanschluß nicht teurer ist als eine konventionelle Öl- oder Gasheizung. Der Vorteil liegt darin, dass man mit nachwachsenden Rohstoffen heizt und so einen sinnvollen Beitrag zur Klimaverbesserung leistet. Außerdem bleibt die Wertschöpfung in der Region.

Weitere Informationen zum Projekt und zu neuen Terminen erhalten Sie auf der Homepage der Verbandsgemeinde (www.vg-wittlich-land.de).

Erinnerung an Fragebogen-Aktion

Wir möchten an dieser Stelle nochmals an die Fragebogen-Aktion zur energetischen Gebäudeerfassung hinweisen. Den Fragebogen gibts beim Ortsbürgermeister oder hier. Wir möchten Sie bitten den Fragebogen, falls noch nicht geschehen, auszufüllen und einzureichen. Sie gehen mit dieser Interessenbekundung an einem Nahwärmenetz keinerlei Verpflichtung ein. Dies ist unverbindlich und dient lediglich dazu, die Kapazität des Heizwerks festzulegen.