Defibrillator für Hasborn

Nun hat auch Hasborn einen öffentlich zugängigen Defibrillator.

So sieht der Defibrillator aus

 

Auf der Sportanlage in Hasborn sind täglich eine Vielzahl von Menschen jeden Alters in verschiedenen Sportarten aktiv. Die Grundschule Hasborn befindet sich in unmittelbarer Nähe und der Schulsport wird ebenfalls auf der Sportanlage durchgeführt.
Bei einem möglichen Unfall bietet ein Defibrillator die Möglichkeit, umgehend erste Hilfe zu leisten und damit Leben zu retten! Durch den Einsatz eines Defibrillators, einem Gerät, das durch einen gezielten Stromstoß dafür sorgt, dass das Herz wieder in einem geregelten Rhythmus schlägt, steigt die Überlebenschance für den Patienten. Der plötzliche Herzstillstand ist weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Für das Überleben ist die Reaktionszeit von entscheidender Bedeutung.

Auf stetiges Drängen von Hermann Leister, Vorsitzender der DJK Hasborn, wurde das Projekt „Defibrillator“ 2016 gestartet. Dome Klein, der 2. Vorsitzende der DJK, hat dazu bei der Raiffeisenbank ein Crowdfunding Projekt initiiert. Für jede Spende hat die Bank den gleichen Betrag nochmals hinzu gegeben. Viele Mitglieder der DJK und viele Hasborner haben daraufhin für dieses Projekt gespendet. Nach einem letzten Aufruf von Dome Klein im Oktober kam der notwendige Betrag von 1200 € bereits im Nov 2016 zusammen. Nachdem der Bürgermeister Hajo Neumes zugesagt hatte, dass die Gemeinde Hasborn die Wartungskosten des Gerätes übernimmt, stand dem erfolgreichen Abschluss nichts mehr im Wege.

Am Dienstag den 10. April war es dann soweit. Das Gerät war ausgesucht und beschafft worden und konnte nun am Bewirtungshaus der DJK (direkt neben der Turnhalle) angebracht werden. Am gleichen Abend fand dann ein Vortrag statt, in dem die Verwendung des Gerätes erklärt wurde.

Hier ist der Defibrillator zu finden

 

Der Vortrag wurde von Benni Schroden, Rettungssanitäter bei den Maltesern durchgeführt. Benni Schroden ist auch einer der „First Responder“ des Standorts Hasborn. Die sogenannten „First Responder“ sind qualifizierte Ersthelfer, die im Notfall von zu Hause in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft Hilfe leisten, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Es kamen zahlreiche Interessierte in den Hasborner Gemeindesaal, um sich über den Defibrillator zu informieren.

Zusammenfassend nochmals die von Benni dargestellten wichtigsten Punkte bei der Verwendung des Defibrillators:

  • Falls der bewusstlose Patient noch atmet, ist er in die stabile Seitenlage zu verbringen. Dabei ist besonders wichtig, dass der Kopf überstreckt wird und die Atmung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überwacht wird. Wenn der Patient noch atmet, ist der Einsatz des Defibrillators nicht angebracht.
  • Falls der Patient nicht mehr atmet, sind umgehend Reanimationsmaßnahmen einzuleiten, d.h. eine Herzdruckmassage sowie eine Mund-zu Mund Beatmung (30x Drücken, 2x Beatmen), Die Drucktiefe sollte dabei beim Erwachsenen ca 5-6 cm betragen und in einer Frequenz von 100-120/Minute durchgeführt werden. Das Drücken ist kraftvoll auszuführen. „Bei einem Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand kann man als Ersthelfer nichts falsch machen, auch wenn dabei einige Rippen zu Bruch gehen. Die heilen wieder.  In dieser Situation geht es um Leben und Tod“. so Benni Schroden.
  • In diesem Fall kann dann auch der Defibrillator eingesetzt werden, um die Reanimation zu unterstützen. Er dient dabei nicht als Ersatz für die Herz-Lungen-Wiederbelebung, sondern als Ergänzung mit Sprachunterstützung und Anweisungen für den Anwender. Der Defibrillator analysiert die derzeitige Herzaktivität und gibt, sofern es der Herzrhythmus zulässt, einen Stromstoß frei. Der benutzerfreundliche Defibrillator sorgt mit einfach zu befolgenden audiovisuellen Anweisungen dafür, dass der Retter von der Elektrodenanbringung über die Abgabe eines Schocks bis zur korrekten Frequenz und Drucktiefe unterstützt wird.
  • Das Anbringen der Elektroden am Patienten ist sowohl auf der Verpackung als auch auf dem Gerät selbst dargestellt. Patienten mit stark behaarten Oberkörpern müssen an den entsprechenden Stellen rasiert werden. Ein Einmalrasierer sowie auch eine Atemmaske zur Durchführung der Beatmung sind bei dem Gerät enthalten.
  • Sollte ein Schock vom Gerät empfohlen sein, ist bei der Schockabgabe darauf zu achten, dass kein Ersthelfer den Patienten berührt.
  • Ganz wichtig zu wissen: die Geräte sind so konzipiert, dass eine unbeabsichtigte Abgabe eines Stromstoßes nicht möglich ist. Erst nach einer Freigabe durch das Gerät selbst nach erfolgter Rhythmusanalyse ist dies möglich.

Danke noch mal an alle, die sich für die Beschaffung des Gerätes eingesetzt haben und nochmals vielen Dank an Benni Schroden für seine sehr informative Vorstellung des Gerätes.