Forstbetriebshof in Hasborn

Forstzweckverband Öfflingen

Der Forstzweckverband Öfflingen ist der erste Forstbetrieb in Rheinland-Pfalz in dem sich neun Gemeinden zusammengeschlossen haben. Niederscheidweiler, Oberscheidweiler, Hasborn, Greimerath, Willwerscheid, Niederöfflingen, Gipperath, Schladt und Oberöfflingen bewirtschaften auf 1.700 ha ihre Wälder gemeinsam.

Neuer Forstbetriebshof für den Forstzweckverband Öfflingen

Der Forstzweckverband Öfflingen hat in den vergangenen zwei Jahren in Hasborn einen Forstbetriebshof errichtet, der durch die Verwendung von Holz, seine Architektur und die energieeffiziente Auslegung bekannt geworden ist. Der Bau, der mehr als 400 000 Euro gekostet hat, war durch eine Förderung aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 200 000 Euro möglich.

„Der aus heimischen Hölzern neu errichtete Forstbetriebshof in Hasborn dient als Maschinenhalle, als Arbeitsstätte für Waldarbeiter bei Schlechtwetterphasen und gleichzeitig als Räumlichkeit für die Umweltbildung“, so Hajo Neumes, Vorsteher des Forstzweckverbandes.

Das Gebäude erfüllt musterhaft die Aufgaben eines Forstbetriebshofs zur optimalen Unterbringung sämtlicher Gerätschaften. Es bietet Trockenarbeitsplätze und damit potentiell Jobs für Menschen in der Region – und qualitätsgeprüftes, fertiges Brennholz für den heimischen Ofen. Mittelfristig soll Holz aus den eigenen Wäldern für die benachbarten Gebäude Grundschule, Turnhalle, Gemeindehaus und Kirche eine nachhaltige Energieversorgung sichern.

Auch die Räumlichkeiten haben es in sich: Hier sind Schulungen möglich und waldpädagogische Arbeit mit Kita-Kindern und Schülern; außerdem haben die Forstrevier-Beschäftigten erstmals einen eigenen Sozialraum. Die Halle ist aus Brettsperrholz errichtet worden mit einer Außenlage aus Douglasienholz. Letzteres wuchs im eigenen Forst. Frostsicherheit gewährleistet ein einfaches Heizschlangensystem mit Grundwasser. Das macht eine zusätzliche Isolierung überflüssig.

Maschinen und Geräte können in dem neuen Gebäude besser untergebracht werden. Die Mitarbeiter können vor allem bei Schlechtwetterperioden an den Trockenarbeitsplätzen wirtschaftlich sinnvoller eingesetzt werden, zum Beispiel zur Fertigung von ofenfertigem Brennholz. Zudem bietet der Forstbetriebshof Räume zur waldpädagogischen Arbeit mit Kindern und zur Fortbildung an. Den Mitarbeitern steht außerdem ein Sozialraum zur Verfügung.

Die Dachkonstruktion besteht aus 13 Zentimeter dicken Fichtenleimbindern und ist mit einer Folie bedeckt. Die Bodenplatte wird als Niedrigtemperaturheizung genutzt. Ein Rohrsystem, durch das Grundwasser strömt, soll in der Platte für Frostfreiheit im Winter und Kühlung im Sommer sorgen.

Das Gebäude umfasst 510 m² mit 75 m² Sozial- und Schulungsräumen, 260 m² frostsicheren Arbeitshallen und 175 m² Überdachung. Das Umweltministerium hat dieses vorbildliche, nachhaltige Funktionsgebäude mit einer finanziellen Zuwendung in Höhe von 200.000 aus Mitteln des EU-Fonds für regionale Entwicklung unterstützt.

Holzbau leistet wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele

„Holz ist der Zukunftsrohstoff für nachhaltiges Bauen. Wer mit Holz baut, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und stärkt die regionale Wertschöpfung“, sagte Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz, anlässlich der Eröffnung des Forstbetriebshofes in Hasborn.

Der neue Betriebshof des Forstzweckverbandes Öfflingen ist mit innovativen Brettsperrholzelementen aus regionalem Douglasienholz gefertigt worden. Die massiven Holzwände erfordern weder eine zusätzliche Dämmschicht noch eine Holzschutzbehandlung. Sie verursachen einen geringen Energieaufwand bei Verarbeitung und Transport und sind wiederverwertbar

„Gerade im Hinblick auf die Weltklimakonferenz im Dezember in Paris spielen der Wald und seine Holzprodukte eine wichtige Rolle“, so Griese. Im Durchschnitt speichert jeder Hektar Wald in Rheinland-Pfalz 338 t Kohlendioxid. Zudem ersetzt Holz Baumaterialen, die in ihrer Herstellung wesentlich mehr Energie verbrauchen und damit mehr Kohlendioxid ausstoßen. Das neue Klimaschutzgesetz des Landes sehe eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 40 % bis zum Jahr 2020 gegenüber den Werten von 1990 vor. Deshalb fördere die Landesregierung den Holzbau durch die Mitarbeit im Cluster Forst und Holz sowie Initiativen wie den Kommunalwettbewerb HolzProKlima.

Auf Initiative der Landesregierung wurde in diesem Jahr die Landesbauordnung geändert. Demnach dürfen Holzbauten im Land künftig bis zu fünf Geschosse hoch sein. Bislang lag die Obergrenze bei drei Geschossen.

Beim Innenausbau wurde erstmals in Rheinland-Pfalz das neu am Markt erschienene Produkt „Bau Buche“ verwendet, einmal als teilweise Zwischendecke und zum anderen als Schwerlastregal, damit wurden weitere Einsparungen an „grauer Energie“ möglich. Beim Einbau der „Bau Buche“ traten allerdings durch die besonderen Quell- und Schwindeigenschaften dieses Baustoffs deutliche Probleme auf, die nur durch intensives Nacharbeiten beseitigt werden konnten. Dies sind wohl die unvermeidlichen Folgen eines Experimentalbaus. Auch die Beschaffenheit des Baugrundes erwies sich trotz vorhergehender Untersuchung als so schwierig, dass ein erheblicher Mehraufwand bei den Bauarbeiten notwendig war. Für die Zukunft erhoffen wir uns, durch die beispielhafte Verwendung heimischer Hölzer, dass Holz noch häufiger als bisher in unserer Region zum Bauen verwendet wird und wir damit eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder unterstützen können.

Eröffnung des Forstbetriebshofes

Am Vormittag des 06.09.2015 wurde der Forstbetriebshof des Forstzweckverbandes Öfflingen feierlich eingeweiht. Ab 14 Uhr waren das Gebäude und das Gelände für jedermann zugänglich und konnte besichtigt werden.

Im offiziellen Teil der Veranstaltung kamen nach der Begrüßung durch Hajo Neumes, Vorsitzender des Forstzweckvebandes, weitere Redner zu Wort:

  • Herr Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im Landesministerium (MULEF)
  • Herr Dennis Junk, Bürgermeister der VG Wittlich-Land
  • Herr Hannsjörg Pohlmeyer, Cluster Forst und Holz RLP
  • Frau Christiane Hahn, Rektorin der Grundschule Hasborn
  • Herr Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Simon
  • Herr Markus Blasweiler, Architekt

Aufgelockert wurden die Redebeiträge durch die Darbietungen der Kinder des Wald-und Wiesenkindergartens Niederöfflingen, der Kinder der KiTa Erlebniswelt Greimerath-Hasborn, der Kinder der Grundschule Hasborn und durch einen Klavierbeitrag von Ann-Christin Neygenfind.

Außerdem wurden die Feierlichkeiten umrahmt von den Jagdhornbläsern der Kreisgruppe Bernkastel-Wittlich und dem Musikverein Niederöfflingen.

Beendet wurden die Feierlichkeiten mit der Übergabe der Schlüssel an unseren Revierförster, Franck Neygenfind, und der abschließenden Einsegnung des neuen Gebäudes.